Eine Woche Urlaub, eine Woche unterwegs, eine Woche nette Menschen in gemütlicher Umgebung, eine Woche Leben leben und die Zaunslatte kommt aus dem Winken gar nicht mehr heraus.
Und warum ist das so? Weil Leben leben für mich auch heißt zu essen was schmeckt und hier wird mir wiedermal eindeutig gezeigt, dass die Ernährung starken Einfluss auf das Wohlbefinden mit der MS hat. Esse ich „sauber“ gehts mir besser, ich kann besser laufen, bin im Allgemeinen stabiler in mir.
Essenskontrolle
Ständig achte ich auf das Essen, dass ich nichts esse, was mir auf die MS bezogen, nicht gut tut und ich besser laufen kann mit der richtigen Ernährung. Und dann ist man eine Woche unterwegs und denkt sich: ach Mensch ich habe Urlaub. Aber dann kommt die Zaunslatte, die aus dem Winken gar nicht mehr rauskommt. Ich bin ja auch irgendwie froh, dass ich die Zaunslatte erkenne und weiß, wenn ich wieder in meiner strukturierten Umgebung mit Job und meinem Zuhause bin und meinem täglichen Essensplan, dass mir auch dann wieder gezeigt wird, wie die Ernährung die MS Symptome positiv beeinflusst, beeinflussen kann.
Manchmal, aber nur manchmal, will ich einfach das Gefühl bekommen, dass ich mein Essen als Lust empfinden kann, so wie früher. Käsekuchen, Weizen-Ciabatta, Rotwein, Käse, Hühnchen, …. und dann bekomme ich wieder gezeigt, dass die Kiste mit der Ernährung bei der MS sehr wichtig ist und man damit viel bewegen kann. Vor allem sich selbst.
An der Leine
Ich habe auch aufgehört, mich über mich selbst zu ärgern, dass ich jetzt „schwach“ geworden bin. Das bin ich nicht. Ich esse jetzt in dieser Woche zum Frühstück Weizen-Brötchen statt glutenfrei. Ich esse normale Nudeln statt glutenfreie. Ich esse Käse, statt wie sonst gar keine Milchprodukte. Ich esse in dieser, meiner, Urlaubswoche Käsekuchen, trinke Kaffee und mal ein Gläschen Rotwein. Ich habe mich quasi für eine Woche selbst von der Leine genommen und genieße es. Ich sehe, dass ich viel schlechter laufe, weiß aber auch, dass ab der nächsten Woche die Leine wieder fest angeschnallt ist und ich weiß auch heute schon, dass ich gleich wieder Verbesserungen merke, wenn dann wieder nach Plan gegessen wird.
Da habe ich mich und meine Einstellung geändert. Früher habe ich mich so sehr geärgert, wenn ich was gegessen hatte, was gleich eine Verschlechterung beim Laufen nach sich zog. Das mache ich nicht mehr. Ich habe jetzt eine Woche Urlaub und ich lebe und genieße meine Urlaubswoche und ärgere mich nicht , wenn ich es mit der Ernährung in dieser Woche herausfordere, dass ich schlechter laufe und mein Gleichgewichtssinn noch mehr spinnt. Wichtig dabei ist, dass es wenige solcher Wochen gibt. Das ist jetzt so und ich weiß ja auch, das wird schnell wieder anders. So schnell sichtbare Effekte wie mit der Ernährung kenne ich von keiner anderen Sache. Mir fällt zumindest keine ein.
Spannend, schön und erkenntnisreich ist das!
🙂