In meiner Kindheit bin ich mit dem Satz „was sollen denn die Anderen denken“ aufgewachsen. Das ist so fest in meinem Kopf verankert, dass es mir manchmal immer noch schwer fällt, mich dagegen aufzulehnen und Dinge so zu tun wie ich es will. Aber man lernt ja nie aus und alte Gewohnheiten und Muster können geändert werden.
Ich bin der festen Überzeugung, dass es mir gesundheitlich und körperlich viel besser gehen würde, wenn ich diesen doofen Satz nicht in meinem Kopf hätte. Hin und wieder beobachte ich mich selbst wie ich zum Beispiel von meinem Auto in ein Café laufe und die Blicke der Anderen auf mir spüre und dann laufe ich gleich schlechter. Es ist doch egal was die anderen denken oder wenn die mich beim Laufen anschauen. Aber nein, ich laufe und in meinem Kopf schwirren diese dämlichen Gedanken „oh was die wohl denken“. Wie bekomme ich das aus meinem Kopf raus ohne ihn abzuschneiden?
Wenn ich das hinbekäme, dann würde ich mich wirklich frei und leicht fühlen. Es ist ja schon besser geworden, aber es ist immer noch was davon da in meinem Kopf.
Hat von euch jemand eine Idee, wie ich diesen in der Kindheit erlernten Satz wegzaubern kann?
Seit letztem Jahr im September wohne ich nach einer sehr langen Beziehung allein und lebe auch so wie ICH das möchte und ich fühle mich dadurch sehr frei. Nur das mit den Blicken der Anderen und meinen Gedanken was die von mir halten könnten, wenn ich so durch die Welt wackel, das ist noch ein schwerer Klumpen in meinem Kopf. Den möchte ich so gern auflösen, aber wie?
Liebe Dany,
ich kenne diese Gedanken auch sehr gut und es ist schwer, dieses Verhaltensmuster abzulegen.
Ich denke, ein humorvolles Provokativprogramm könnte Dir helfen. Nimm Dir vor, etwas zu machen nur unter dem Motto ‚It‘ s showtime‘. Dann wird es Dir egal sein, wie die Leute reagieren. Weil Du es Dir ja vorgenommen hast.
Ist natürlich blanke Theorie, aber ich würde es versuchen.
Liebe Grüße, Angela
Liebe Dany,
ja, das ist blöd, aber jeder tickt halt anders. Und das bist eben Du. Setz Dich nicht so unter Druck. Vielleicht hilft es Dir, wenn Du Dich ab und zu mal über Dich selbst lustig machst („Ach je, schau, jetzt stolpert sie wieder rum“)? Oder wenn Du Dir mal überlegst, was „die Anderen“ denn wohl immer denken mögen? So schlimm sind deren Gedanken wahrscheinlich gar nicht. Meistens wird es etwas in der Art sein: „Oh, die Frau hat irgendein körperliches Problem. Was es wohl ist? Die Hüfte? Das Knie? Arthrose? Irgendwas Neurologisches?“ Das ist doch ganz ok, oder ? Schließlich haben wir ja auch ein körperliches Problem. Keiner wird denken, die ist total besoffen! Und wenn, wäre es doch schon fast wieder lustig…
Liebe Grüße
Marc
It´s showtime! Das ist genial Angela, das gefällt mir 🙂
Wann kann ich dir das mal vorführen? Melde dich, wenn du bei mir in der Nähe bist, dann haken wir uns ein und laufen Hüfteschwingend ins Café 😉
schöne Weihnachten wünsche ich dir
Liebe Grüße
Dany
Au ja, das machen wir!
Ich wünsche Dir auch ein frohes Fest und einen guten Start in ein glückliches neues Jahr!
Liebe Grüße, Angela
Liebe Dany,
ich kenn das auch nur zu gut. Hatte das sogar schon vor meiner MS und egal ob beeinträchtigt beim Gehen oder nicht – in dem Moment in dem man an die anderen denkt, geht man dann erst recht irgendwie eigenartig.
Ich taste mich zur Zeit in den Bereich Achtsamkeit hinein. Und wie’s scheint klappt das auch ganz gut in solchen Situationen. Intensiv darauf zu achten was der Körper gerade fühlt, hört, riecht, sieht … lenkt von Gedanken ab. Oder einfach mal auf die Atmung achten. Oder auf die Schwerkraft, die Fußsohlen.
Vielleicht hilft sowas auch dir weiter?
Wünsch dir jedenfalls alles Gute! 🙂
Claudia