Rentner-Bravo nennt mein bester Freund die Apotheken Umschau. Diesen Begriff hörte ich jetzt zum ersten Mal und musste etwas schmunzeln.
In der aktuellen Ausgabe gibt es einen Beitrag mit dem Titel „Fit trotz Handicap“. Und genauso sehe ich mich auch mit meinem Laufen-Handicap und meiner trotzdem durchaus körperlichen Fitness.
In diesem Artikel geht es unter anderem um Manfred Haak, ein 72jähriger Frankfurter, der seit einem schweren Bandscheibenvorfall im Rollstuhl sitzt oder auch um Daniela Schulte (35), die Sehbehinderte, die mit Mann und Kindern in die Kletterhalle geht. Ich möchte die schönsten Passagen aus diesem Magazinbericht gern zitieren. Online konnte ich ihn leider noch nicht finden.
[…] Menschen mit einem Handicap erkennen beim Sport oft auch, dass sie doch viel mehr können, als sie sich selbst zutrauen. Lang ist die Liste der Sportarten, die auch Menschen im Rollstuhl, mit Sehbeeinträchtigung oder anderen Behinderungen ausüben können. Prinzipiell kann jeder etwas finden […] es mangelt also nicht an der Vielfalt der Möglichkeiten, sondern oft an deren Verfügbarkeit in unmittelbarer Wohnortnähe […]
Ich kann mich nur immer wiederholen, es ist wunderbar was es heutzutage für Möglichkeiten und Alternativen gibt. Ich kann vieles an sportlichen Aktivitäten,wie ich es noch vor sechs oder acht Jahren konnte, heute so nicht mehr machen. Ob das Mountainbiken im Wald, Rennradfahren, Endurofahren mit meiner Yamaha XT 600 oder Bergwandern ist. Dafür haben sich mir Alternativen aufgezeigt und ich bin Fit trotz Handicap. Ich trauer trotzdem immer noch manchmal meiner sportlichen Vergangenheit nach, aber ich bin umso dankbarer was ich noch alles kann und auch mache und für mich entdecke.
Heute bin ich glücklich über Alternativen, die ich früher ohne Handicap uncool fand. Ich fahre Tandem, Motorrad-Gespann, bin seit einiger Zeit im Rollstuhlsport und Rollstuhltanz und war letztes Jahr im Rofangebirge irgendwie wandern. Ja, ich kann noch laufen, aber lange Strecken sind anstrengend und für meine Power für mich viel zu langsam 😉
Und die Moral von der Geschicht? Auch wenn man ein Handicap hat so kann Bewegung, Sport und Geselligkeit das Wohlbefinden steigern, den Spaß an der Bewegung erhöhen […] und beim Sport die Herausforderungen anzunehmen, um körperlich und psychisch widerstands- und leistungsfähiger zu bleiben.
Mein Leben ist trotz des (wie ich finde kleinen) Handicaps, dass ich vieles nicht mehr in dem Tempo und in der Ausdauer machen kann wie früher, sehr spannend. Ich lerne jeden Tag etwas dazu, ich bin offen für Neues, freue mich über jeden Tag, der kommt und freue mich, dass ich beim Sport nur einen klitzekleinen Schweinehund habe. Sport und Bewegung hatte für mich, seit ich klein war, schon immer einen sehr großen Stellenwert in meinem Leben.
Und der für mich wichtigste Satz in diesem Artikel: „Menschen mit Behinderung profitieren ebenso von regelmäßigem Sport wie Gesunde – vielleicht sogar noch ein wenig mehr“
Das Leben ist trotz MS sehr spannend und ich bleibe wie immer neugierig und ich hoffe, dass ich niemals meine Bewegungshummeln im Hintern verliere 😉
Du bist ein Vorbild für viele, liebe Dany! Bleibe so, wie du bist!!
Ja, da die Ärzte auch unterschiedliche „Ansichten“ oder „Herangehensweisen“ haben, kann ich diesem nur zustimmen!!!