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Fasten – Aufbautag 2.1

Hat man einmal wieder gegessen nach einer strengen Heilfastenwoche, dann ist es unglaublich schwer wieder einen Schritt zurückzugehen. Es sollte ein neuer Aufbautag werden, weil der zweite Aufbautag nicht nach Plan lief. Es wird heute nur ein „ich esse wenig und überlegt und trinke viel“ Tag. Die Enttäuschung, dass es bei mir nicht funktioniert hat mit dem Fasten ist doch größer als ich dachte. Auch wenn ich weiß, dass es bei jedem anders ist. Dass keiner weiß wie die Randbedingungen von der Patientin im 3sat nano Beitrag waren und sind und dass mein Organismus vielleicht und wahrscheinlich einfach nicht dafür geeignet ist.

Es gab vorhin Spargel mit Pellkartoffel und einige Kleckse Kürbiskernöl. Ich beschäftige mich heute mit den verschiedenen Fastenarten über die ich auch noch schreiben werde. Ich kann sagen egal ob es funktioniert hat oder nicht: Fasten ist eine gute Sache und spendet, vor allem dem Darm, Zeit zur Erholung.

Ich bereite mich jetzt auf mein Motorrad-Gespann-Wochenende vor und habe dafür noch einiges zu erledigen.

Ich wünsche ein sonniges Wochenende ohne Regen!

Ich bleibe wie immer neugierig 🙂

 

Fasten – Aufbautag 2

Welch ein unvorhergesehener Tag ohne Plan. Zum ersten Mal wieder Hungergefühl, mein Auto in der Werkstatt und eine Verabredung mit Kollegen am Abend. Mein zweiter Aufbautag hatte sehr gut angefangen. Ich wachte heute sehr früh auf, vier Uhr, meine Füße haben sich toll angefühlt. Das Laufen in der Wohnung war auch recht gut.  Zum Frühstück gab es einen Apfel, zum Mittag schon eine richtige Mahlzeit, nach der mein Darm danach wilde Melodien brummte. Eine Stunde Fahrt zur Werkstatt dank Stau und ich merkte nach dem Aussteigen beim Laufen sofort, dass ich gerade nur rumsaß im Auto, naja was soll man auch anderes machen beim Autofahren. Die geplante Wartezeit auf mein Auto weitete sich von zwei Stunden auf sechs aus. Zum Glück holte mich zur Zeitüberbrückung eine Freundin ab und wir aßen zusammen bei ihr Zuhause Mittag. Als die Espressomaschine summte kam diese Lust auf Kaffee hoch und ich probierte einen Espresso. Was am zweiten Aufbautag eine doofe Idee ist. Ich als alte Kaffeetante habe einen Schluck genommen und trank nicht weiter, denn es hat mir nicht geschmeckt und das war doch ein gutes Zeichen, dass mir mein Körper nach einer Fastenwoche sagt, was er nicht mag.

Nach dem Mittagessen bekam ich zu spüren, dass es meinem Darm nicht gefällt, dass er plötzlich soviel arbeiten muss. Er brummte und zwickte, aber es wurde nach reichlich Kräutertee  wieder besser. Am Abend hätte ich nichts mehr schweres essen dürfen, doch die Geselligkeit und der Hunger waren wieder da. Also aß ich Vegi-Sushi mit Reis und Gemüse und mein Magen und Darm zeigten mir danach, das war doch noch viel zu früh mit dem Essen. Ich fühle mich jetzt richtig vollgestopft und bin froh, dass ich für morgen nichts geplant habe und morgen einen Schritt zurückgehen werde, um meinem Darm eine Pause zu gönnen. Das war einfach zu früh, zu schnell und zu unüberlegt mit dem Essen heute.

Da ich heute so unheimlich viel rumsaß kann ich zum heutigen Laufen nur sagen, dass es am Morgen recht gut war und im Laufe des Tages schlechter wurde. Ich plane für den nächsten Tag einen erneuten (richtigen) Aufbautag einzulegen so wie am ersten Aufbautag.

was habe ich heute zu mir genommen:

  • Morgen: Kräutertee
  • Vormittag: 1 Apfel
  • Mittag: grüner Spargel mit 1 Pellkartoffel, 1 Schluck Espresso, Kräutertee, Wasser
  • Abend: Vegi-Sushi Reis mit Gemüse (viel zu viel), die Rollen waren überbacken, Wasser

heutige Bewegung: 🙁

  • Gang vom Parkplatz zum Restaurant (viel zu kurz)

negative gesundheitliche Auffälligkeiten nach Aufbautag 2:

  • Laufen durch das viele Rumsitzen nicht gut
  • nach dem Essen Magen-Darm-Zwicken

positive gesundheitliche Auffälligkeiten nach Aufbautag 2:

  • am frühen Morgen keine Spastik in den Füßen
  • Laufen am Morgen ziemlich gut

und sonst so:

Ich muss mir im Vorfeld der Essenswahl wieder bewusster werden, welche Konsequenzen diese Wahl haben kann. Achtsamer mit sich selbst umgehen, das ist bei der MS ein sehr wichtiger Punkt, den ich oft vergesse, weil man manchmal auch keine Lust hat, sich immer zurückhalten und einschränken zu müssen. Man bekommt dann halt die Quittung und wird oft einige Tage, manchmal auch Wochen, zurückkatapultiert. Dazu gehört auch die Bewegung.

Ich muss ebenso die Enttäuschung abschütteln, dass meine Fastenwoche nicht dieses erhoffte Ergebnis  hatte. Auch wenn das nicht funktioniert hat, ich werde weiter suchen und experimentieren und ich bin mir ganz sicher, ich werde etwas für mich finden. Ich bin hoffnungsvoll und optimistisch und es macht mir Spaß, Dinge an mir auszuprobieren, die bei anderen den Erfolg gebracht haben. Wenn ich das nicht mehr mache, dann habe ich mich aufgegeben und das wird nicht passieren. Mein zweiter Vorname ist schließlich Neugierig 😉

Es bleibt so verdammt spannend!

Fasten – Aufbautag 1

Heute wurde ich schon fünf Uhr wach und bin halb sieben aufgestanden. Die Füße fühlten sich sehr gut an und ich hatte keine Spastik am Morgen. Das war toll.

Sieben Tage lang grüßte täglich das Murmeltier mit Tee, Wasser und Gemüsebrühe. Seit gestern habe ich mich auf den Apfel gefreut, den ich heute essen durfte. Heute morgen hatte ich keinen Hunger, auch nicht nach der Reittherapie. Den in kleine Streifen geschnittenen Apfel habe ich gegen halb elf ganz langsam und genüsslich zu mir genommen. Abbeißen, kauen, schlucken kam mir noch nie so intensiv vor. Mein Darm fand das auch und hat vor Freude eine kleine Melodie gespielt. 😉 Nach dem Apfel hatte ich leichte Kreislaufprobleme, das hatte ich ja gestern bereits geschrieben, dass das passieren kann. Was auch noch einsetzte war Müdigkeit, auch darauf war ich vorgewarnt. Aber was viel genialer war: ich konnte besser laufen!

Gegen Mittag wurde es Zeit, dass ich mir die Kartoffel-Möhren-Suppe kochte, mit Gewürzen und Geschmack. Oh Gott war das lecker. Unglaublich, dass ich dieses Gefühl hatte nach eigentlich nur sieben Tagen fasten. Nach der Suppe war ich so sehr müde und hatte zum ersten Mal seit einer Woche Völlegefühl, dass ich auf dem Sofa einschlief und das erst nach zwei Stunden bemerkte. Durch den Schlaf waren auch die Kreislaufprobleme verschwunden. Später stand ich wieder in der Küche und bereitete mir meine Tomatensuppe vor.

 

Die war auch mega lecker und es war gar kein Schnickschnack drin. Ich hatte lediglich etwas mit Bio-Gemüsebrühe-Pulver und Schnittlauch gewürzt . Nach dieser wirklich leckeren Mahlzeit hatte ich plötzlich weiche Beine und konnte nicht so gut laufen, aber das besserte sich wieder nach dem Trinken von reichlich Wasser und dann konnte ich auch wieder besser laufen. Das ist so interessant, wie mein Körper reagiert. Beim Heilfasten konnte mein Körper es nicht schaffen, sich zu heilen. Jetzt nehme ich feste Nahrung zu mir und es passiert etwas was ich mir während des Heilfastens gewünscht hätte. Aber ich will mal nicht wieder über ungelegte Eier reden, Ostern ist ja auch vorbei, sondern warte wieder gespannt den morgigen Morgen und Tag ab. Übrigens nach der Gemüsesuppe hatte ich danach plötzlich dieses Hungergefühl, das ich die ganze Woche gar nicht mehr kannte. Dennoch bin ich so, wie ich jetzt am Schreibtisch sitze, satt und habe keinen Hunger.

Es ist sowieso sehr wichtig, nach dem Fasten nicht zu schnell wieder in den Alltag einzusteigen, weil mein Körper jetzt Zeit braucht, sich wieder auf mehr Essen einzustellen. Ich fand den ersten Aufbautag sehr gut, auch wenn ich etwas Bauchzwicken habe. Nach sieben Tagen mit nur flüssiger Nahrung gegarte Kartoffel- und Möhrenscheiben essen zu können war ein sehr intensives Gefühl.

was habe ich heute zu mir genommen:

  • Morgen: Kräutertee, Wasser
  • Vormittag: 1 Apfel, Kräutertee, Wasser
  • Mittag: Kartoffel-Möhren-Suppe, Wasser
  • Abend: Tomatensuppe, Wasser, 1 EL Sojajoghurt mit 1 TL Leinsamen

heutige Bewegung:

  • Reittherapie
  • Dehnen, Strecken
  • Treppenlaufen

negative gesundheitliche Auffälligkeiten nach Aufbautag 1:

  • Müdigkeit, Kreislaufprobleme (Ursache: Essen am Aufbautag)
  • Laufen heute morgen nicht so gut

positive gesundheitliche Auffälligkeiten nach Aufbautag 1:

  • heute morgen keine Spastik in den Füßen
  • Laufen viel besser nach Genuss des Apfels heute vormittag

und sonst so:

Mein tropischer Hibiskus, der im Sommer draußen steht, hat heute im Wohnzimmer eine wunderschöne Blüte bekommen und das zauberte mir gleich noch ein Lächeln ins Gesicht.

Und mit diesem Lächeln freue ich mich auf morgen und bin wieder gespannt, was denn da noch so kommt. Ich beschäftige mich in den nächsten Tagen auch noch mit anderen Fastenformen, da das Heilfasten bei mir nicht funktioniert hat. Und in der nächsten Woche nehme ich Kontakt zu Dr. Markus Bock auf, um ihm einige Fragen zu stellen und ihm für seine Forschung zu zeigen, dass das Heilfasten nicht bei jedem MSler funktioniert. Wenn ich Glück habe, dann interessiert es ihn und wir können uns darüber austauschen.

Ich bleibe wie immer neugierig 🙂

Fasten – 7. Tag

Ach ich bin irgendwie froh, dass morgen der erste Aufbautag beginnt. Ich habe das Gefühl mein Körper schreit nach Nährstoffen und Nahrung kauen. Der heutige Tag war auch nicht so gut. Er hatte gut angefangen, aber dann wieder ab 17 Uhr abgebaut.

Seit heute morgen nehme ich wieder eine ganze Fampyra-Tablette. Das hat keinen Wert mit der halben Tablette, außerdem darf und soll man die gar nicht teilen. Aber eine Lösung muss ich trotzdem finden, weil gerade der schlechte Gleichgewichtssinn damals mit der Einnahme von Fampyra begonnen hat. Die Gleichgewichtsstörung ist ja leider auch eine Nebenwirkung von Fampyra. Damit werde ich mich in den nächsten Tagen und Wochen noch eingehender beschäftigen. Aber wie war denn nun der Morgen, der so gut angefangen hatte. Ich hatte bereits im Bett das Gefühl, meine Füße fühlen sich so leicht an. Ich habe 45 Minuten Morgengymnastik durchgehalten und stand dann später am vormittag auch noch 30 Minuten auf dem Stepper.

Heute hatte ich bereits seit Mittag leichte Kreislaufprobleme und das Laufen war nicht so gut, ABER meine Füße bewegen sich besser. Sogar jetzt noch am Tisch sitzend wackel ich mit meinen Füßen und das fühlt sich besser an als vorher. Sobald ich allerdings laufe merke ich, das geht gar nicht so gut. Ich bin sehr gespannt, ob sich die Bewegung verändert an den Aufbautagen. Mein Ernährungsplan für morgen gefällt mir schonmal sehr gut. Ich muss die ganze Zeit an diesen Apfel denken, den ich morgen früh essen darf 😉

Ob sich wohl morgen etwas verändert, weil ich Nährstoffe aufnehme? Dass ich morgen wieder Nahrung aufnehme nach dem Fasten nennt sich übrigens Fastenbrechen. Für den ersten Tag der Nahrungsaufnahme wird Mittagsruhe angeraten und einen Schongang einhalten. Warum ist das eigentlich so? Jetzt esse ich doch wieder was. Der Organismus hat in der Fastenwoche die Produktion von Verdauungssäften eingestellt. Jetzt muss er wieder damit beginnen. Und das geschieht nicht sprunghaft, sondern stufenweise, schreibt Dr. Hellmut Lützner.

Jetzt kommt auch der Kreislauf ins Spiel bei der Aufbauzeit. Ungefähr ein Drittel der gesamten Arbeit unseres Kreislaufes ist nötig, um die Verdauungsarbeit zu bewältigen. Dieses Drittel wurde bei der Fastenzeit eingespart. Meine körperliche Leistung wird deshalb in den ersten beiden Aufbautagen ein wenig absinken. Es kann durchaus sein, dass ich häufiger müde sein werde und eine gewisse Leere im Kopf empfinde und auch Schwindelgefühle haben werde. Nach dem Essen fließt eine beträchtliche Menge Blut in den Bauchraum. Blut, das in diesem Moment dem Kopf oder der Muskulatur nicht zur Verfügung steht.

Das hört sich aber dramatisch an. Na, ich lass es auf mich zukommen und bin sehr gespannt auf morgen und mir läuft gerade das Wasser im Mund zusammen, weil ich an den Apfel denke.

was habe ich heute zu mir genommen:

  • Morgen: Wasser, Pfefferminztee
  • Mittag: Wasser
  • Nachmittag: Wasser, Karottenbrühe
  • Abend: Wasser mit Zitrone

heutige Bewegung:

  • 45 min Morgengymnastik
  • 30 min Stepper

negative gesundheitliche Auffälligkeiten nach Fastentag 7:

  • Laufen nicht gut
  • Gleichgewichtsstörungen
  • leichte Kreislaufprobleme

positive gesundheitliche Auffälligkeiten nach Fastentag 7:

  • Bewegung der Füße besser
  • mehr Ausdauer bei sportlicher Aktivität

und sonst so:

Ich musste heute den ganzen Tag an den nano-Beitrag bei 3sat denken und war leicht enttäuscht, dass sich dieser Erfolg nach sieben Tagen bei mir nicht eingestellt hat. Aber ich muss mich wiederholen: jeder MS-Erkrankte ist anders und alle Dinge wirken bei jedem MSler immer anders und nichts läuft nach Lehrbuch. Dieses Lehrbuch gibt es nämlich gar nicht. Und dazu kommt auch noch, das war ein Beitrag im Fernsehen und jeder weiß, dass Fernsehen nicht dafür bekannt ist, immer die volle Wahrheit über den Bildschirm flimmern zu lassen. Außerdem gibt es von der Protagonistin keinerlei Hintergrundinfos. Deswegen bin ich gar nicht so sehr enttäuscht. Ich habe es probiert, es hat nicht so funktioniert wie ich es mir erhofft hatte. Der nächste mit MS, der das auch probiert mit dem Heilfasten, bei dem klappt es vielleicht.

Jetzt geht es erstmal weiter und ich beginne morgen mit dem ersten Aufbautag. Am Ende mit diesem Experiment bin ich noch nicht und es kann noch viel passieren.

Ich bleibe weiter neugierig und bin auch sehr gespannt auf morgen 🙂