In den heutigen Tag hatte ich große Hoffnung gelegt, weil ich immer wieder höre und lese: nach dem dritten Fastentag wird es besser. Tja bei mir nicht. Ich gebe die Hoffnung auf den großen Energieschub nicht auf, bei mir dauert es bestimmt einfach ein zwei Tage länger. Ich nehme ja auch Medikamente, die haben sicherlich einen Einfluss darauf. Ich halte durch bis zum Montag, aufgeben ist keine Option und mir geht es ja nicht viel schlechter als vorher. Nur schlechter 😉
Wahrscheinlich fange ich mit den Aufbautagen an, fange an meinen Darm an feste Nahrung zu gewöhnen und zack spring ich wie ein Reh durch die Gegend. Ich hatte nicht erwartet, dass es bei mir genauso sein wird wie bei Verena im nano-Beitrag bei 3sat, ich hatte es gehofft. Aber ich will den Tag nicht vor dem Abend loben, es liegen ja noch drei Tage Fasten vor mir. Und außerdem wissen wir aus dem Beitrag auch gar nicht, ob die Verbesserung nicht auch erst am letzten Tag eintraf. Überhaupt haben wir keinerlei Hintergründe zu der Fastenwoche von Verena. Und überhaupt ist es bei der MS sowieso bei jedem anders.
Ich hatte heute morgen mein Auto umgeparkt, weil Uli, ein sehr guter Freund und Gespannbauer, mir heute einen neuen Anlasser in meine BMW gebaut hatte. Jetzt eben bin ich zum Auto gelaufen, um mein Auto wieder auf meinen Parkplatz zu stellen. Tja was soll ich sagen: so schlecht war es schon lange nicht mehr mit dem Laufen. Kein Grund aufzugeben, kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken, kein Grund Trübsal zu blasen. Ich freue mich lieber, dass mein Motorrad wieder problemlos anspringt und morgen ist ein neuer Morgen und ein neuer Fastentag. Fastentag fünf!
Wow, so lang halte ich schon durch mit Wasser, Tee und Gemüsebrühe. Hätte mir das vorher jemand gesagt hätte ich mir das nicht vorstellen können. Ich esse sehr gern und trinke manchmal zu viel Espresso. Aber so ein eigenes Experiment mit dem Ziel, der Hoffnung, nach sieben Tagen Fasten genauso ein Ergebnis zu haben wie Verena, das beflügelt. Ungemein beflügelt das.
was habe ich heute zu mir genommen:
- Morgen: Wasser
- Mittag: Gemüsebrühe, Wasser, 1 Liter Kräutertee mit 1/2 TL Honig
- Nachmittag: Wasser, Gemüsebrühe
- Abend: Gemüsebrühe, Wasser, Tee
heutige Bewegung:
- räkeln und strecken im Bett am Morgen
- Kniebeugen während des Zähneputzens
- im Wohnzimmer getanzt (zu Swing) 😉
negative Auffälligkeiten nach Fastentag 4:
- linkes Bein starke Spastik und unbeweglicher in der Bewegung
- Steigbewegung schlechter (Treppe)
- Laufen schlechter
positive Auffälligkeiten nach Fastentag 4:
- sehr früh aufgewacht und gleich aufgestanden
- Bewegungsdrang (bis späten nachmittag)
- für zwei Minuten war der Gleichgewichtssinn sehr gut
- Nebeneffekt des Fastens: 2 kg abgenommen
und sonst so:
- ich habe Uli einen Kaffee gekocht und bin nicht schwach geworden. Bei Kaffee kann/konnte ich niemals nein sagen
Heute morgen habe ich eine ganze Tablette Fampyra genommen, jetzt am Abend wieder eine halbe. Ich muss das austesten, wie mein Körper reagiert. Fampyra hat auf alle Fälle Nebenwirkungen, die das ausgelöst haben, was jetzt mein Handicap ist: meine Gleichgewichtsstörungen.
Morgen kommt Fastentag Nummer 5, ich bin gespannt wie es mir morgen früh geht. Insgesamt getrunken habe ich heute 3,5 Liter Wasser und 0,6 Liter Gemüsebrühe. Ich hatte kein Hungergefühl, freue mich aber schon sehr auf mein erstes Frühstücksmüsli nach den Aufbautagen. Heute habe ich mich definitiv zu wenig bewegt, das muss ich morgen wieder besser machen.
Es bleibt wie immer spannend und ich neugierig 🙂