Welch ein unvorhergesehener Tag ohne Plan. Zum ersten Mal wieder Hungergefühl, mein Auto in der Werkstatt und eine Verabredung mit Kollegen am Abend. Mein zweiter Aufbautag hatte sehr gut angefangen. Ich wachte heute sehr früh auf, vier Uhr, meine Füße haben sich toll angefühlt. Das Laufen in der Wohnung war auch recht gut. Zum Frühstück gab es einen Apfel, zum Mittag schon eine richtige Mahlzeit, nach der mein Darm danach wilde Melodien brummte. Eine Stunde Fahrt zur Werkstatt dank Stau und ich merkte nach dem Aussteigen beim Laufen sofort, dass ich gerade nur rumsaß im Auto, naja was soll man auch anderes machen beim Autofahren. Die geplante Wartezeit auf mein Auto weitete sich von zwei Stunden auf sechs aus. Zum Glück holte mich zur Zeitüberbrückung eine Freundin ab und wir aßen zusammen bei ihr Zuhause Mittag. Als die Espressomaschine summte kam diese Lust auf Kaffee hoch und ich probierte einen Espresso. Was am zweiten Aufbautag eine doofe Idee ist. Ich als alte Kaffeetante habe einen Schluck genommen und trank nicht weiter, denn es hat mir nicht geschmeckt und das war doch ein gutes Zeichen, dass mir mein Körper nach einer Fastenwoche sagt, was er nicht mag.
Nach dem Mittagessen bekam ich zu spüren, dass es meinem Darm nicht gefällt, dass er plötzlich soviel arbeiten muss. Er brummte und zwickte, aber es wurde nach reichlich Kräutertee wieder besser. Am Abend hätte ich nichts mehr schweres essen dürfen, doch die Geselligkeit und der Hunger waren wieder da. Also aß ich Vegi-Sushi mit Reis und Gemüse und mein Magen und Darm zeigten mir danach, das war doch noch viel zu früh mit dem Essen. Ich fühle mich jetzt richtig vollgestopft und bin froh, dass ich für morgen nichts geplant habe und morgen einen Schritt zurückgehen werde, um meinem Darm eine Pause zu gönnen. Das war einfach zu früh, zu schnell und zu unüberlegt mit dem Essen heute.
Da ich heute so unheimlich viel rumsaß kann ich zum heutigen Laufen nur sagen, dass es am Morgen recht gut war und im Laufe des Tages schlechter wurde. Ich plane für den nächsten Tag einen erneuten (richtigen) Aufbautag einzulegen so wie am ersten Aufbautag.
was habe ich heute zu mir genommen:
- Morgen: Kräutertee
- Vormittag: 1 Apfel
- Mittag: grüner Spargel mit 1 Pellkartoffel, 1 Schluck Espresso, Kräutertee, Wasser
- Abend: Vegi-Sushi Reis mit Gemüse (viel zu viel), die Rollen waren überbacken, Wasser
heutige Bewegung: 🙁
- Gang vom Parkplatz zum Restaurant (viel zu kurz)
negative gesundheitliche Auffälligkeiten nach Aufbautag 2:
- Laufen durch das viele Rumsitzen nicht gut
- nach dem Essen Magen-Darm-Zwicken
positive gesundheitliche Auffälligkeiten nach Aufbautag 2:
- am frühen Morgen keine Spastik in den Füßen
- Laufen am Morgen ziemlich gut
und sonst so:
Ich muss mir im Vorfeld der Essenswahl wieder bewusster werden, welche Konsequenzen diese Wahl haben kann. Achtsamer mit sich selbst umgehen, das ist bei der MS ein sehr wichtiger Punkt, den ich oft vergesse, weil man manchmal auch keine Lust hat, sich immer zurückhalten und einschränken zu müssen. Man bekommt dann halt die Quittung und wird oft einige Tage, manchmal auch Wochen, zurückkatapultiert. Dazu gehört auch die Bewegung.
Ich muss ebenso die Enttäuschung abschütteln, dass meine Fastenwoche nicht dieses erhoffte Ergebnis hatte. Auch wenn das nicht funktioniert hat, ich werde weiter suchen und experimentieren und ich bin mir ganz sicher, ich werde etwas für mich finden. Ich bin hoffnungsvoll und optimistisch und es macht mir Spaß, Dinge an mir auszuprobieren, die bei anderen den Erfolg gebracht haben. Wenn ich das nicht mehr mache, dann habe ich mich aufgegeben und das wird nicht passieren. Mein zweiter Vorname ist schließlich Neugierig 😉
Es bleibt so verdammt spannend!