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Fasten – 7. Tag

Ach ich bin irgendwie froh, dass morgen der erste Aufbautag beginnt. Ich habe das Gefühl mein Körper schreit nach Nährstoffen und Nahrung kauen. Der heutige Tag war auch nicht so gut. Er hatte gut angefangen, aber dann wieder ab 17 Uhr abgebaut.

Seit heute morgen nehme ich wieder eine ganze Fampyra-Tablette. Das hat keinen Wert mit der halben Tablette, außerdem darf und soll man die gar nicht teilen. Aber eine Lösung muss ich trotzdem finden, weil gerade der schlechte Gleichgewichtssinn damals mit der Einnahme von Fampyra begonnen hat. Die Gleichgewichtsstörung ist ja leider auch eine Nebenwirkung von Fampyra. Damit werde ich mich in den nächsten Tagen und Wochen noch eingehender beschäftigen. Aber wie war denn nun der Morgen, der so gut angefangen hatte. Ich hatte bereits im Bett das Gefühl, meine Füße fühlen sich so leicht an. Ich habe 45 Minuten Morgengymnastik durchgehalten und stand dann später am vormittag auch noch 30 Minuten auf dem Stepper.

Heute hatte ich bereits seit Mittag leichte Kreislaufprobleme und das Laufen war nicht so gut, ABER meine Füße bewegen sich besser. Sogar jetzt noch am Tisch sitzend wackel ich mit meinen Füßen und das fühlt sich besser an als vorher. Sobald ich allerdings laufe merke ich, das geht gar nicht so gut. Ich bin sehr gespannt, ob sich die Bewegung verändert an den Aufbautagen. Mein Ernährungsplan für morgen gefällt mir schonmal sehr gut. Ich muss die ganze Zeit an diesen Apfel denken, den ich morgen früh essen darf 😉

Ob sich wohl morgen etwas verändert, weil ich Nährstoffe aufnehme? Dass ich morgen wieder Nahrung aufnehme nach dem Fasten nennt sich übrigens Fastenbrechen. Für den ersten Tag der Nahrungsaufnahme wird Mittagsruhe angeraten und einen Schongang einhalten. Warum ist das eigentlich so? Jetzt esse ich doch wieder was. Der Organismus hat in der Fastenwoche die Produktion von Verdauungssäften eingestellt. Jetzt muss er wieder damit beginnen. Und das geschieht nicht sprunghaft, sondern stufenweise, schreibt Dr. Hellmut Lützner.

Jetzt kommt auch der Kreislauf ins Spiel bei der Aufbauzeit. Ungefähr ein Drittel der gesamten Arbeit unseres Kreislaufes ist nötig, um die Verdauungsarbeit zu bewältigen. Dieses Drittel wurde bei der Fastenzeit eingespart. Meine körperliche Leistung wird deshalb in den ersten beiden Aufbautagen ein wenig absinken. Es kann durchaus sein, dass ich häufiger müde sein werde und eine gewisse Leere im Kopf empfinde und auch Schwindelgefühle haben werde. Nach dem Essen fließt eine beträchtliche Menge Blut in den Bauchraum. Blut, das in diesem Moment dem Kopf oder der Muskulatur nicht zur Verfügung steht.

Das hört sich aber dramatisch an. Na, ich lass es auf mich zukommen und bin sehr gespannt auf morgen und mir läuft gerade das Wasser im Mund zusammen, weil ich an den Apfel denke.

was habe ich heute zu mir genommen:

  • Morgen: Wasser, Pfefferminztee
  • Mittag: Wasser
  • Nachmittag: Wasser, Karottenbrühe
  • Abend: Wasser mit Zitrone

heutige Bewegung:

  • 45 min Morgengymnastik
  • 30 min Stepper

negative gesundheitliche Auffälligkeiten nach Fastentag 7:

  • Laufen nicht gut
  • Gleichgewichtsstörungen
  • leichte Kreislaufprobleme

positive gesundheitliche Auffälligkeiten nach Fastentag 7:

  • Bewegung der Füße besser
  • mehr Ausdauer bei sportlicher Aktivität

und sonst so:

Ich musste heute den ganzen Tag an den nano-Beitrag bei 3sat denken und war leicht enttäuscht, dass sich dieser Erfolg nach sieben Tagen bei mir nicht eingestellt hat. Aber ich muss mich wiederholen: jeder MS-Erkrankte ist anders und alle Dinge wirken bei jedem MSler immer anders und nichts läuft nach Lehrbuch. Dieses Lehrbuch gibt es nämlich gar nicht. Und dazu kommt auch noch, das war ein Beitrag im Fernsehen und jeder weiß, dass Fernsehen nicht dafür bekannt ist, immer die volle Wahrheit über den Bildschirm flimmern zu lassen. Außerdem gibt es von der Protagonistin keinerlei Hintergrundinfos. Deswegen bin ich gar nicht so sehr enttäuscht. Ich habe es probiert, es hat nicht so funktioniert wie ich es mir erhofft hatte. Der nächste mit MS, der das auch probiert mit dem Heilfasten, bei dem klappt es vielleicht.

Jetzt geht es erstmal weiter und ich beginne morgen mit dem ersten Aufbautag. Am Ende mit diesem Experiment bin ich noch nicht und es kann noch viel passieren.

Ich bleibe weiter neugierig und bin auch sehr gespannt auf morgen 🙂

Fasten – 5. Tag

Wie fang ich am besten an, den heutigen Tag aufzuschreiben, denn ich habe  leider keine wirklichen „Wunder“ zu berichten. Ich bin heute morgen um sechs aufgewacht, bin noch eine Stunde im Bett liegen geblieben und startete dann in den neuen Tag. In Fastentag Nummer fünf. Schon im Bett und auch nach dem Aufstehen bemerkte ich, dass ich meine Füße besser bewegen konnte. Bei Fampyra habe ich mich für eine halbe Tablette heute morgen entschieden.

Die Gymnastik heute morgen und das Hanteltraining gingen sehr gut, ich würde sagen besser als gestern. Ich habe wieder nur 30 Minuten geschafft, doch ich fühlte mich agiler. Es fühlte sich an wie so ein kleines Leistungshoch. Doch von dem Energieschub weit und breit nix zu sehen. Also entweder dauert das länger bei mir oder das Fasten funktioniert bei mir nicht. Die kleinen Besserungen/Veränderungen sehe und bemerke ich schon. Mir fiel heute auf, dass die kleinen Verbesserungen bis zum nachmittag halten und dann wird es wieder schlechter.

Zum Mittagessen habe ich meine Gemüsebrühe aufgebraucht und kochte mir dann eine neue mit Karotten, Lauch und diesmal noch Sellerie. Zu dieser Gemüsebrühe gibt es weiter unten was merkwürdiges zu berichten.

Ich wollte mich ja heute mehr bewegen, das habe ich auch getan und mich auf den Hometrainer geschwungen. Damit die Zeit des Fahrens in der Wohnung nicht zu langweilig wird habe ich mir Gesellschaft geholt. Die alte Verfilmung von Planet der Affen sollte herhalten und das Rad fahren ging wie von selbst. Was soll ich sagen es ging so gut wie schon lange nicht mehr. Ich dachte in dem Moment jippii jetzt kommt die Energie. Bin zwanzig Minuten in einem richtig guten Tempo gefahren und hatte das Gefühl, meine Beine und Füße fühlen sich ein bisschen so an wie früher. Dieser Zustand war leider nur auf dem Rad. Als ich dann wieder zu Fuß in meiner Wohnung unterwegs war war das kurze Glücksgefühl wieder weg. Aber es war da und das zählt!

Manchmal überlege ich, ob ich vielleicht irgendetwas falsch mache. Aber was kann man denn falsch machen mit Wasser, Tee und Gemüsebrühe? Ich halte mich an den Plan. Das einzige was ich mir vorstellen kann, ich bewege mich doch zu wenig.

So und nun zu der Merkwürdigkeit der heutigen frisch gekochten Gemüsebrühe. Das Gemüse (Karotten, Lauch und Sellerie) ist geschnippelt und kommt in den Topf. Zum ersten Mal in meiner Fastensuppe/-brühe ist der Sellerie. Bevor ich das Gemüse rausnehme probiere ich logischerweise die Brühe. Gemacht getan einen Esslöffel Gemüsebrühe probiert. Kurz danach wurde es mir etwas schwindelig. Nach einem Pfefferminztee war es wieder ok. Ich fand das sehr merkwürdig, aber der Schwindel war ja wieder weg. Abends aß ich dann eine Schüssel mit der Gemüsebrühe und mir wurde wieder schwindelig. Ob das am Sellerie lag? Ich habe gelesen, dass es eine Sellerieallergie gibt. Die Symptome betreffen die Haut, die Atmung und die Schleimhäute. Da steht nirgendwo etwas von Kreislauf oder Schwindel. Außer ein Kommentar in einem Forum. Da beschreibt eine Frau, dass ihr immer schwindelig wird, wenn sie Sellerie isst. Na gut, ich werde vorsichtshalber morgen eine neue Brühe kochen, nur mit Karotten. Was es nicht alles gibt 😮

was habe ich heute zu mir genommen:

  • Morgen: Wasser, Pfefferminztee
  • Mittag: Gemüsebrühe (ohne Sellerie), 1 große Tasse Pfefferminztee, Wasser
  • Nachmittag: Wasser
  • Abend: Gemüsebrühe (mit Sellerie), Wasser, Pfefferminztee, Schlaf- und Nerventee

heutige Bewegung:

  • 30 min Gymnastik, inkl. Hanteltraining
  • 20 min Hometrainer

negative gesundheitliche Auffälligkeiten nach Fastentag 5:

  • Müdigkeit ab spätem Nachmittag
  • Laufen immer noch wackelig und spastisch mit kurzzeitiger Besserung vor allem am Morgen/Vormittag
  • Kreislaufprobleme (kurzzeitig)

positive gesundheitliche Auffälligkeiten nach Fastentag 5:

  • Füße beweglicher, geschmeidiger (bis späten Nachmittag)
  • während des Radfahrens ein Fahrgefühl wie früher bei Beinen und Füßen

und sonst so:

  • Morgens 1/2 Tablette Fampyra
  • Abends 1/2 Tablette Fampyra

Vielleicht ist ja dieses Fasten nicht das Richtige für mich. Das kann ich am Ende meines Fastens beurteilen. Möglicherweise wäre das Basenfasten für mich besser. Ich gehe morgen in Fastentag Nummer sechs und sehe, wie mein morgiger Tag ist. Ein kleines bisschen traurig bin ich schon, dass es nach dem dritten Fastentag nicht booom gemacht hat. Ich hatte mich vorher schon gesund ernährt, an fehlenden Nährstoffen und Vitaminen, die mein Körper noch gespeichert hat, kann es nicht liegen.

Ich bleibe optimistisch und freue mich auf den vorletzten Fastentag. Und wenn es bei mir wirklich nicht so funktioniert wie bei dem nano-Beitrag, dann bin ich natürlich ein bisschen traurig. Ich hatte und habe die Hoffnung, dass es genauso sein wird. Aber ich habe keine Erwartung, dass es so wird. Denn wie ich schon einmal schrieb: bei jedem ist es anders. Vor allem bei der MS, der Krankheit mit den tausend Gesichtern.

Auf in den sechsten Fastentag. Ich bleibe neugierig und bin gespannt 🙂

Fasten – 2. Tag

Oh Gott erst zwei Tage vorbei. Ich bin heute morgen früh recht früh aufgewacht und fühlte mich relativ erholt. Ich hatte kein Hungergefühl, aber auch keine Lust gleich aufzustehen. Würde ich diese Woche arbeiten müssen, dann könnte ich das nicht durchhalten, das gebe ich ehrlich zu.

Ich begann den Morgen mit einer Tasse Tee und im Laufe des vormittags noch ein Liter Stilles Wasser. Die gefühlte Erholung von heute morgen verflog irgendwann und ich wurde träge und das Sofa stellte sich mir in den Weg. Und der Vorsatz „kein Fernsehen“ hat heute auch nicht funktioniert. Durch die (meist liegende) Zeit auf dem Sofa schlief ich auch immer mal wieder ein. Vielleicht braucht mein Körper das im Moment einfach auch.

Da meine Gemüsebrühe nicht bis zum Ende der Woche reicht, habe ich mir heute noch eine Karotten-Lauch-Pastinaken-Suppe gekocht. Wie gehabt kommt das Gemüse im Anschluss in den Gefrierschrank. Beim schnippeln der Möhren hätte ich gern eine gegessen, oder zwei oder drei. Mir lief fast das Wasser im Mund zusammen und im Fernsehen war Käse zu sehen. Allein deswegen sollte man während des Fastens kein TV schauen, weil man schwach werden könnte. Ich wurde es zum Glück nicht. 🙂

Meine Stunden heute auf dem Sofa waren auf der einen Seite sehr entspannt und taten einfach gut, aber der Nachteil war die fehlende Bewegung. Denn das merke ich allein schon, wenn ich durch die Wohnung laufe und die ist nicht groß. Also für morgen: mehr Bewegung. Das sollte man sowieso beim Fasten machen, damit die Muskeln nicht schwinden.

Vom Glaubersalz habe ich heute nichts mehr gemerkt, es kam gestern wohl alles raus. Wenn man am zweiten Tag merkt, man muss richtig auf die Toilette, dann kommt auch nur klares Wasser. Das ist im ersten Moment ein komisches Gefühl. Hat aber viele Vorteile: man braucht keine Klobürste und eine Duftlampe schon gar nicht. 😉

Ich hätte auch gedacht, man bekommt gleich am Anfang ein mächtiges Hungergefühl, bei mir ist es zum Glück nicht so. Am Mittag und Abend habe ich mich so richtig auf meine Gemüsebrühe gefreut. Und jetzt freue ich mich schon auf die Karottenbrühe, die ich morgen essen kann.

Wirklich selbst erinnern muss ich mich, genügend zu trinken. Das bekomme ich zum Glück hin und schaffe jeden Tag mindestens drei Liter.

Medikamente

Im Jahr 2010 habe ich mein Interferon abgesetzt, weil meine Laufbewegung eher schlimmer wurde als besser. Eigentlich fing das schlechte Laufen erst an als ich mich gespritzt hatte. Auch las ich damals bei meiner Recherche im Internet, dass durch die Interferone (ich spritzte erst Rebif, dann Wechsel auf Avonex) die Schubrate um 30% aufs Jahr gesehen gemindert wird, aber die Laufbewegung verschlechtert sich. Ich hörte dann ein Jahr später von einem Medikament, mit dem der Fußheber besser funktioniert. Also nehme ich seit mehr als sechs Jahren Fampyra zweimal am Tag mit einem Einnahmeabstand von zwölf Stunden. Dieses Medikament wollte ich schon vor einigen Jahren auch absetzen, aber leider konnte ich bei dem Versuch fast gar nicht mehr laufen. Warum erzähle ich das? Meine Fampyra-Einnahmezeiten sind morgens acht und Abends acht Uhr. Nach meiner Einnahme heute Abend stellte ich fest, dass ich plötzlich schlechter laufe. Es heißt ja auch, dass durch das Fasten die Dosierung verringert werden kann. Ich beobachte mal wie es mir morgen geht und halbiere eventuell die Tablette. Darüber lese ich heute Abend noch ein wenig.

Darmspülung

Um das Fastenergebnis zu verstärken wird zu einer Darmspülung geraten. […] Ein Mensch kann nur so gesund sein wie sein Darm. Wenn der Darm verstopft, gebläht, verpilzt und verkrampft ist, dann ist die Darmflora gestört, die Darmschleimhäute sind gereizt und werden durchlässig und das Immunsystem ist irritiert. All das führt sowohl kurz- als auch langfristig zu Gesundheitsbeschwerden, die überall im Körper auftreten können.[…]

An meinem Entlastungstag kaufte ich mir bereits einen Irrigator und informierte mich im Netz wie und was man da macht. Heute nach meinem zweiten Fastentag war ich mutig und habe ein Liter gefiltertes Wasser in Körpertemperatur eingefüllt. Kokosöl zur Erleichterung beim Einführen auf das Teil, was eingeführt wird. Dann lief es rein, das war gar nicht schlimm, habe meinen Bauch massiert und irgendwann kommt der Drang und ich war wieder auf dem Weg zu meiner Kloschüssel. Gestern schon und auch heute waren ja die großen Geschäfte sehr flüssig und farblos. Mit der Darmspülung kam richtig Schmodder raus, der wahrscheinlich noch an den Darmwänden klebte. Nachdem ich das erste Mal auf Toilette saß bekam ich Kreislaufprobleme und mir wurde leicht übel. Ich legte mich gleich hin und trank Wasser, dann wurde es besser.

Auf einigen Seiten im Netz zum Thema Fasten liest man immer mal wieder man solle den Einlauf bis zu einem täglichen Rhythmus während der Fastenzeit machen. Das mache ich definitiv nicht. Mein Darm ist jetzt schön sauber und ich beginne morgen meinen dritten Fastentag.

was habe ich heute zu mir genommen:

  • Morgen: 1 Tasse Kräutertee und 1/2 TL Honig, 400ml stilles Wasser
  • Mittag: 200ml Gemüsebrühe, 1 Liter stilles Wasser
  • Nachmittag: 500ml Wasser, 2 Tassen Kräutertee
  • Abend: 200ml Gemüsebrühe, 1 Liter Wasser

heutige Bewegung:

  • im Bett gestreckt und gedehnt nach dem Aufwachen
  • 30min Morgengymnastik

Sonstiges heute:

  • Darmspülung

negative gesundheitliche Auffälligkeiten:

  • starke Müdigkeit
  • kraftlos, Laufen sehr wackelig
  • Gleichgewicht und Laufen nach Fampyra-Einnahme schlechter
  • Kreislaufprobleme nach Darmspülung (kurze Zeit)
  • beide Füße fühlen sich immer noch dick an

positive gesundheitliche Auffälligkeiten:

  • Zehen meines linken Fußes sind nicht mehr rot
  • Spastik in beiden Füßen besser

Morgen kommt mehr Bewegung in meinen Tagesablauf, damit ich keine Muskeln verliere. Ich bin sehr gespannt wie ich mich morgen fühle, vor allem auch nach der Darmspülung. Ich kann es kaum glauben, dass morgen schon der dritte Fastentag beginnt.

Ich bin und bleibe neugierig 🙂