Entschuldigt bitte meine Ausdrucksweise, aber was anderes fällt mir dazu nicht ein, meiner Begeisterung mehr Gewichtung zu geben 😉 Ich habe vor einigen Tagen eine Fußheber-Orthese bekommen, es ist eine einfache Technik mit großer Wirkung! Eine Freundin hat mir schon vor Monaten gesagt, ich soll das mal ausprobieren. Jetzt hab ich es getan und was soll ich sagen, mein linkes Bein schwenkt beim Laufen nicht mehr zur Seite raus. Mein Fuß geht (einigermaßen) gerade nach vorn und der Fuß kippt nicht mehr nach unten. Hammer!
Das Prinzip ist eigentlich sehr einfach. Um das Bein (direkt oberhalb des Fußes) wird eine Manschette angebracht, im Schuh (das geht in diesem Falle nur mit einem Schnürschuh) kommt das Gegenstück für die Verbindung über einen Klickverschluss. Der Fuß befindet sich beim Laufen in der Fußhebestellung, kann nicht nach unten klappen, bleibt nicht hängen und funktioniert einfach
Ich bin sehr begeistert und laufe hier seitdem viel mehr, habe natürlich auch Muskelkater von der Bewegung und soll es aber nicht immer tragen. Der Fuß wird faul, wenn er sich gar nicht mehr anstrengen muss und das wollen wir ja nicht.
Fußheberschwäche
Diese Fußheberorthese unterstützt die Anhebung des Fußes. Dadurch erhöht sich dann die Mobilität und auch die Sicherheit. Ich merke den Unterschied sehr extrem zu vorher. Beim Treppensteigen ist mir der Fuß allerdings mit diesem System zu starr und das Treppensteigen übe ich lieber ohne diese Orthese.
Wenn ich mit meinen Mitstreitern durch Bad Wildbad schlender sind jetzt sehr oft die Wanderstöcke dabei und nicht der Rolli. Ich fühle mich viel sicherer mit dieser Wunderwaffe, halte oft meine Stöcke nach oben, um sie zeitweise nicht zu benutzen beim Laufen. Aus meinem Mund kommt dann immer wieder „krass —- das ist echt krass“ und ich strahle wie ein Honigkuchenpferd im Kreis.
Das Schöne ist auch, dass man das kaum sieht, wenn es unter der Hose ist. Meine Schwäche im Fußheber hatte schon vor einigen Jahren begonnen. Oft bin ich hingefallen, weil ich an irgendwelchen Kanten hängengeblieben bin. Einfach toll, was es so alles gibt und wie es auch wirken und funktionieren kann und wie sich der gesamte Bewegungsapparat dadurch verändert.
Countdown läuft
Unglaublich, dass bald sechs Wochen Reha vorbei sind. Ich kann heute schon sagen, der Quellenhof war das Beste was mir passieren konnte. Tolle Therapeuten, tolle Umgebung, tolles Programm und vor allem wundervolle Menschen, die ich hier kennengelernt habe. Ich bin mega dankbar dafür.
Heute habe ich noch einiges auf dem Plan an Bewegungstherapien stehen, arbeite an meinem Kunstwerk aus Ton weiter, bekomme Elektro/Strom auf meine LWS und morgen ist schon Freitag. Diese sechs Wochen sind wie im Flug vergangen und ich möchte sie nicht missen. Bestimmt werde ich Wiederholungstäter im Quellenhof in Bad Wildbad. Am Ende meiner Reha schreibe ich dann etwas detaillierter zu den einzelnen Therapien hier.
Schwungmasse
Hier habe ich öfter und regelmäßiger gegessen als zuhause, dadurch ist meine erotische Schwungmasse am Bauch gewachsen, aber die geht wieder weg, wenn ich zuhause bin 😉 (hoffe ich) und wenn nicht, dann melde ich mich beim Bauchtanz an, das ist ja auch gut für die Bewegung.
Im Netz liest man öfter negative Kommentare vom Essen im Quellenhof, das kann ich nicht bestätigen. Das Essen schmeckt sehr gut! Die Damen von der Küche sind sehr nett, hilfsbereit, lustig und aufmerksam. Es gibt immer was anderes zu Essen, es schmeckt sehr gut und ist auch köstlich und man kann es sowieso nicht für jeden recht machen. Gleich gibt es bei mir Mittagessen und heute habe ich mir Seelachs ausgewählt. Man hat die Möglichkeit aus drei verschiedenen Mittagessen jeden Tag zu wählen. Mein Daumen geht hoch für die Küche im Quellenhof und vor allem für das Personal.
junges Reh
Als ich vor fast sechs Wochen in Mainz losgefahren bin Richtung Bad Wildbad habe ich zu meinen Freunden und meiner Familie gesagt „wenn ich wiederkomme, dann springe ich wie ein junges Reh herum“. Das meinte ich damals eher sarkastisch, doch heute würde ich sagen „ich springe vielleicht nicht wie ein junges Reh, aber ich bin definitiv mobiler geworden. Ich habe hier viele Anregungen bekommen, die ich in meinen Alltag mitnehme. Die große Kunst ist es jetzt, dass man das was man gelernt hat auch zuhause weiter fortführt. Diesen Vorsatz habe ich mir gemacht. Tschagga 🙂